Etha Richter – Tierplastiken, Medaillen und Zeichnungen
Vom 29.4.-12.6.2022 werden in der Werkgalerie der Kreativen Werkstatt Dresden Grafiken und Tierplastiken der in Dresden geborenen Zeichnerin und Bildhauerin Etha Richter (1883-1977) gezeigt.
Sie gilt als erste Tierbildhauerin Deutschlands. Tiere waren ihre Leidenschaft. Sie arbeitete vorrangig im Zoologischen Garten Dresden. Mit genauer Kenntnis der Anatomie und einer präzisen Beobachtungsgabe schuf sie Plastiken und Grafiken von Katzen, Füchsen, Bären, Affen und anderen Tieren. Ihr Kontakt zum ZOO war ein guter und langjähriger, dem Zoodirektor Prof. Brandes hat sie ein Denkmal erschaffen.
Von 1920 bis 1929 gab sie Zeichenunterricht an der Kunstschule Der Weg, die von Edmund Kesting geleitet wurde. 1927 heiratete sie den Veterinär und Tieranatom Hans Richter, mit dem sie 1933 nach Ankara ging und an der Landwirtschaftlichen Hochschule „Yüksek Ziraat Enstitüsüdür“ YZE das Zeichnen von Tieren lehrte. Nach ihrer Rückkehr nach Dresden 1940 stellte Etha Richter ihre Werke bei zahlreichen großen Ausstellungen aus, unter anderem in Berlin, Dresden und München – von 1940 bis 1944 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung. 1947 war beispielsweise ihr bronzener Elefant auf der Ersten Ausstellung Dresdner Künstler zu sehen.
Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde ihr Atelier zerstört und Richter verlor dabei nahezu 500 ihrer Werke. Nach dem Krieg arbeitete sie von 1946 bis 1963 als Dozentin für Zeichnen und Plastik an der Volkshochschule Dresden und gab Privatunterricht. Zu ihren Schülern zählten Inge Thiess-Böttner, Eberhard Wolf und Rolf Winkler. Neben zahlreichen Tierskulpturen, unter anderem in Porzellan, Bronze, Gips und Metall entwarf Richter 1947 ein Portraitmedaillon von Käthe Kollwitz für den Käthe-Kollwitz-Gedenkstein in Moritzburg.
In der Werkgalerie werden rund 25 Plastiken, 30 Grafiken und 23 Reliefs gezeigt.